November 2015 - Kenia Reise Nr. 21

Im November reiste ich, diesmal allein mit Sabrina, einer jungen, sehr engagierten Intensivschwester nach Ukunda in unser familiär geführtes Hotel „Diani Sea Lodge“ unweit von Mombasa, um wieder vor Ort Hilfe zu geben und effektiv die gesammelten Gelder zu 100 % einzusetzen.
Leider konnte mein Mann mich dieses Mal nicht in Afrika unterstützen, weil unsere Patienten in der Heimat auch versorgt werden mussten.
Es freut uns sehr, dass unsere zwei Projekte Grundschule und Klinik so gut laufen!
In unserer Klinik konnte ich gemeinsam mit der Krankenschwester aus meinem Heimatort Sankt Egidien helfen, viele an Malaria Tropica erkrankte Kinder und Erwachsene zu heilen.

Dank grosszügiger Spenden von Freunden, Bekannten und Patienten sowie dem Rotaryclub Lichtenstein konnten wir zahlreiche Medikamente kaufen und den Fortgang des Klinikneubaus realisieren.
In den letzten fünf Jahren wurde die ehemals baufällige Ambulanz ohne fliessendes Wasser und ohne Möglichkeit zur Sterilisation von Instrumenten ein nunmehr für afrikanische Verhältnisse modernes dreistöckiges Gebäude errichtet , ausgestattet mit Toiletten,Bad und Kochmöglichkeit in jeder Etage.
Es gibt einen Autoclav zum Strerilisieren ,einen Geburtenstuhl, ein Sauerstoffgerät, einen Inhalator und vieles mehr ,wovon der sehr engagierte afrikanische Kollege Dr. Bakari und seine fähigen Mitarbeiter früher nicht einmal zu träumen wagten.
Die Säuglings-und Müttersterblichkeit in Ukunda unweit von Mombasa ist dadurch deutlich zurück gegangen.
Unser zweites Projekt,welches uns ganz sehr am Herzen liegt ist die „Peace Primary School“, an der etwa 130 Waisen und Halbwaisen vom Vorschulalter bis zur 8.Klasse lernen.
Es war mir eine ganz besondere Freude, 100 von Tierfilmer und Autor Matto Barfuss so lehrreich und liebevoll gestaltete Bücher „The Wildlife at my Home“ an die Kinder der Klassen 4-8 verteilen zu können.

Von den Lehrern und Schülern wurden die Bücher mit Begeisterung und unbändiger Freude in Empfang genommen, ist es doch für die Kinder in ihrer so reich mit Tieren gesegneten Heimat unmöglich, diese in Natura zu bestaunen.
Es ist einfach kein Geld vorhanden,um auf Safari zu gehen.
Daraus ist bei uns die Idee geboren, im März nächsten Jahres,wenn wir das Land wieder besuchen, eine Schulausfahrt in den Hallerpark nach Mombasa zu unternehmen.
Auf diesem ehemaligen Industriegelände wurde ein kleiner Nationalpark mit reichlich Platz für Tiere geschaffen.
Falls wir von den Spendengeldern für Schulkleidung, Essen, Bücher und anderen notwendigen Dingen für die Kinder noch die Exkursion in die kenianische Tierwelt auf diese Weise finanzieren können, wird dieser Schulausflug für „unsere“ Kinder ein unvergessliches Erlebnis werden.
Natürlich hat jedoch die Grundversorgung mit Nahrung und Lehrmitteln oberste Priorität.
In diesem November ist es uns erstmalig gelungen, die Projekte Schule und Klinik sinnvoll zu verbinden.
Wir haben gemeinsam mit Dr. Bakari und seinem treuen Gefolge ein Medicalcamp mit Apotheke, Labor und Untersuchungszimmer organisiert,um alle Kinder der Schule auf Krankheiten zu checken.
Ob Durchfallerkrankungen, Hautausschläge, Malaria oder Sehstörungen - alle Kinder wurden an einem Tag untersucht und mit Erfolg behandelt.

Natürlich gibt es auch sehr traurige Schicksale.
So waren wir bei insgesamt 10 Familien von Kindern, welche durch Pateneltern in Deutschland unterstützt werden, zu Besuch.
Es sind teilweise menschenunwürdige Bedingungen,unter denen die Familien leben müssen!
Undichte Dächer (in der Regenzeit eine Katastrophe!) keine Betten,nur schmutzige Tücher und Matratzen als Nachtlager…
Wir haben bisher drei Familien aus diesen Verhältnissen berfreien können und in menschenwürdige Wohnräume umziehen lassen.
Dies ist jedoch ein verhältnismässig hoher finanzieller Aufwand, da wir natürlich moralisch verpflichtet sind, die Mieten dauerhaft zu bezahlen.
So können wir natürlich nicht allen Familien die Hilfe geben, die nötig wäre.
Das macht uns auch traurig. Trotzdem hoffen wir immer auf Menschen, die unsere Arbeit in Afrika unterstützen.

Wir geben die Garantie, dass die Spenden zu 100% ankommen, das hat bei unseren Sponsoren Vertrauen erzeugt und wir sind optimistisch, dass es in unseren kleinen Oasen vorwärts geht.

Unsere nächste Keniareise starten wir gemeinsam am 4.März

Herzliche Grüsse,
Steffi und Jürgen