Reisebericht Januar 2025

Nach der Übergabe unserer Praxis Anfang Januar ging es mit sehr vielen Hilfsgütern vom 14.01.-03.02. wieder nach Kenia.

Es war eine erfolgreiche - jedoch auch emotional fordernde - Reise zu unseren Hilfsprojekten.

1. Zu unseren 60 Patenkindern sind noch 4 Neuaufnahmen hinzu gekommen.

Herausragend war, dass wir die 4 neuen Patenkinder aus der absoluten Armut noch während unseres Aufenthaltes in Kenia herausholen konnten.

Schulbildung, Mieten, regelmäßige Versorgung der Familien mit Nahrung und kostenlose med. Versorung ist sicher dadurch gewährleistet.

Als die Pateneltern unsere Berichte im Status oder auf Instagram gelesen haben oder z.B. unser Reel aus dem Steinbruch sahen, haben sie sich spontan für eine Patenschaft gemeldet. 3 Kinder stammen aus Familien, deren Eltern, Geschwister bzw. selbst (Juma-8 Jahre alt) im Steinbruch arbeiten. Beim 4. Kind (Saidi 1 1/2 Jahre) sind Mama, Oma und Onkel verstorben, der Vater nicht auffindbar... Die minderjährige Tante "sorgt" für den Kleinen mehr schlecht als recht, sie leben von Almosen der Nachbarn...

2. Ebenso konnten wir Einzelschicksale zum Guten wenden. Der 18-jährigen Mwanalucy z.B. konnten wir eine lebensrettende Darm OP. bezahlen. Einem jungen Mann haben wir die OP. des Unterschenkels nach Trümmerfraktur bezahlt, ansonsten wäre das Bein amputiert worden - die "preiswertere Variante".

Diese Patienten haben wir im Bakari Medical Centre getroffen und sie wurden durch uns und Dr. Bakari ausgewählt. Sie wurden inzwischen in Mombasa erfolgreich operiert und haben ihr Leben zurückbekommen.

3. Bakari Medical Centre: Alles läuft ohne Probleme. Die Patienten werden mit kleinen Beträgen an den Kosten gering beteiligt, ansonsten bezahlt Washa Taa die Behandlung unserer Patenkinder und deren Angehörigen sowie die medizinische Versorgung absolut armer Menschen.

Die Mütterberatung für mangel- bzw. fehlernährte Kinder wird weiterhin immer freitags unter Einsatz von geschulten Mitarbeitern des örtlichen Gesundheitsamtes durchgeführt. Wir sorgen für protein- und kalorienreiche Zusatznahrung wie Eier, Obst, Proteinriegel, Milch und andere Vitamine in jeglicher Form, als Sirup oder Kapseln.

4. In unserem Washa Taa Medical Centre - erbaut 11/ 2023 - 03/2024 - hält der Zustrom der Patienten aus dem dörflichen Süden von Ukunda unvermindert an. 100 Patienten pro Tag sind keine Seltenheit.
Entbindungen und stationäre Aufenthalte zur Notbehandlung sind an der Tagesordnung. Das Budget für Medikamente musste nochmals um 100% gesteigert werden und beläuft sich auf monatlich 1500 Euro.

5. In der Tailoring School wurde eine Küche angebaut, so dass das wöchentlich wechselnde "Küchenteam", welches aus den Nähschülerinnen in Eigenverantwortung gebildet wird, täglich eine warme Mahlzeit für alle kocht, verteilt und den Abwasch macht. Dies ist kosten- und zeitsparend.
Außerdem haben wieder 9 Mädchen die Examensprüfung mit sehr gut bestanden. Sie haben im Rahmen einer Festveranstaltung zum Start in ihr eigenes Geschäft je 1 Nähmaschine mit Zubehör, Stoffe und ein kleines Startkapital bekommen. Hilfe zur Selbsthilfe für 9 Familien!

64 Mädchen aus der ärmsten Umgebung der Nähschule arbeiten von Montag - Samstag in Schichten an Schuluniformen, Waren für den Verkauf auf dem örtlichen Markt oder führen kleine Reparaturarbeiten durch.

Eine Modenschau der "Beginners" mit Kleidung aus alten Zucker-Mais-und Mehlsäcken war das Highlight und sorgt für nachhaltigen Umgang mit Resourcen und spart " Verschnitt" für "richtige" Stoffe!

6. Die Schweißerwerkstatt (Washa Taa Welding Centre) trägt sich bei guter Auftragslage selbst und es konnte wieder 1 neuer "AZUBI" eingestellt werden.

Alles in Allem ist unser Washa Taa Projekt eine Erfolgsgeschichte seit vielen Jahren.

Dies ist nur durch die anhaltende Spendenbereitschaft der Mitglieder, Freunde, ehemaliger Patienten und durch unsere Öffentlichkeitsarbeit in Kirchen, an Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen möglich.

DANKE, IHR VIELEN HELFER, PATENELTERN UND SPONSOREN!

Steffi und Jürgen Löffler im Namen von Washa Taa