Reisebericht November 2024

24. November 2024

Liebe Interessierte und Sponsoren unserer Keniaprojekte,

es ist uns ein Bedürfnis und eine Freude, euch von unserer aktuellen
Reise vom 29.10. - 09.11.24 zu berichten:

Die Projektbetreuung war diesmal ( geschuldet der am Jahresende bevorstehenden Praxisübergabe mit intensivem "Schlussspurt" ) sehr kurz, trotzdem wie immer intensiv, erfolgreich und emotional.

Ich ( Steffi ) war diesmal allein unterwegs, jedoch von vielen Freunden in unserer 2. Heimat herzlich aufgenommen, spielte dies keine Rolle bzgl. unserer Projektbetreuung.

1. "Washa Taa Medical Centre"

Gleich am Tag nach meiner Ankunft in der "Diani Sea Lodge" habe ich mich auf den Weg zu unserem im März eröffneten "Washa Taa Medical Centre" gemacht und war sehr erfreut, dass Dr. Wafula mit seinem Team gute Arbeit an 7 Tagen die Woche leistet. In der alten Buschklinik war die Betreuung unter schwierigen Umständen nur zweimal wöchentlich möglich.

Allerdings müssen wir das Budget für Medikamente ab sofort immens erhöhen, da sehr viele arme Patienten nunmehr auch aus der Umgebung den weiten Weg in unsere Klinik auf sich nehmen, um gegen einen minimalen Obolus adäquat behandelt zu werden. Washa Taa wird niemanden die Behandlung verwehren, daher werden wir das zehnfache der bisherigen Ausgaben für Medikamente stemmen müssen (1500Euro/ Monat).


2. Bakari Medical Clinic

Hier läuft die medizinische Betreuung seit vielen Jahren eingespielt, Patenkinder und all deren Familienmitglieder sowie sehr arme Patienten werden hier kostenfrei behandelt. Für alle anderen Stammpatienten hat Dr. Bakari ein klinikinternes Krankenversicherungssystem eingeführt.
Jeder zahlt monatlich einen kleinen Betrag ein und bekommt im Bedarfsfall seine Behandlung. Deshalb helfen wir lediglich bei der Finanzierung von Medikamenten. Kosten für Personal trägt die Klinik.

Die Mütterberatung wird weiterhin immer freitags durchgeführt und vor allem mangelernährten Kindern kostenfrei angeboten.

Regelmäßige Aufklärung bzgl. Prophylaxe best. Erkrankungen wie Malaria, HIV sowie unentgeltliche Angebote zur Schwangerschaftsverhütung stehen regelmäßig auf dem Klinikplan.


3. Nähprojekt

Unsere Nähschule wurde in den letzten 6 Monaten erweitert und modernisiert. Große Fenster anstatt kleiner Luken sorgen jetzt für gute Belüftung der Räume und es ist Platz für nunmehr 60 Mädchen. Washa Taa sorgt für Anschaffung weiterer Maschinen, Stoffkauf, täglich eine warme Mahlzeit für die Schülerinnen und bezahlt die examinierte Nählehrerin.

Die Nachfrage ist inzwischen so groß geworden, dass wir ab Januar eine 2. Lehrerin einstellen müssen. Die Schüler nähen dort täglich Mo.-Fr. in 3 Schichten. Am WE kommen zusätzlich die Mädchen der 7./8. Klasse welche noch die Grundschule besuchen.

Auch in diesem Jahr haben wieder 9 Mädchen ihre Prüfung bestanden und werden mit je 1 Nähmaschine und allem Zubehör für den Start in die Selbständigkeit ausgestattet.

Hilfe zur Selbsthilfe ist hier keine leere Floskel sondern ein umgesetztes Anliegen unserer Arbeit.


4. Werkstatt

Ruben führt die Werkstatt fleißig weiter und wir geben damit den Jungs nach Schulabschluss die Möglichkeit, einen Handwerksberuf als Schweißer zu erlernen.

Hier ist ebenfalls das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe komplett umgesetzt.
Durch zahlreiche Aufträge behauptet sich unsere Werkstatt am lokalen Markt und bedarf keinerlei finanzieller Unterstützung durch Washa Taa mehr.


5. Patenkinder

Wir haben nunmehr 60 Patenkinder zu betreuen. Dies bedeutet für uns und unsere Sozialpädagogin Elizabeth Kamene vor Ort einen hohen Aufwand, da alle neuen Patenkinder und alle Familien mit schweren sozialen Problemen ( Tod eines Elternteiles, prekäre Wohnverhältnisse, gesundheitliche Einschränkungen.. ) besucht werden müssen, um die Situation adäquat einschätzen zu können und entsprechende Hilfe zu geben. Die monatliche Lebensmittelverteilung und kostenfreie med. Betreuung für alle Patenfamilien ist ein fester Bestandteil unserer Projektarbeit. Dank der vielen Pateneltern kann die effiziente Schulbildung an privaten Grundschulen und Gymnasien gewährleistet werden.

Dank der Hilfe vieler Freunde, Patienten, Kollegen, unserer Familie und zahlreicher Sponsoren wie Rotary Club Lichtenstein, Kirchen und Schulen können wir diese Aufgaben gut meistern.

Wir werden unsere Herzensprojekte auch in den kommenden Jahren fortführen und das Licht weiter leuchten lassen.

Steffi und Jürgen Löffler im Namen aller Mitglieder von WashaTaa